Meine Bahnanlage
Glücklicherweise verfüge ich über ein ausreichend großes Grundstück mit genügend Platz für Gleise,
die einen ordentlichen Fahrbetrieb ermöglichen.
Der Gleisbau
Als Gleismaterial benutze ich ausschließlich Knupfergleise bzw. die baugleichen
Gleise der Westerwälder Eisenbahnfreunde mit einem Kurvenradius von 8 m. Diese sind wirklich wetterfest,
relativ leicht zu montieren und genau ausrichtbar. Manche Dampfbahner verlegen das Gleis auf besonders vorbereiteten Grund (Drainage, Schotterbett...).
Ich habe diesen Aufwand gescheut und das Gleis einfach auf den gewachsenen Boden gelegt und dann mit groben Sand
(Körnung 1-3mm) oder feinem Splitt geschottert. Unter der Trasse habe ich im schützenden Plastrohr ein fünfadriges Kabel verlegt, was später
bei der Elektrifizierung der Weiche und anderen Ergänzungen sehr hilfreich war. Das Gleis
muss exakt waagerecht liegen, in
der Kurve ist eine leichte Überhöhung (max.3 mm) zu empfehlen. Exakt erfolgt diese Justage beim Stopfen des Schottermaterials.
Das Gleis liegt inzwischen seit dem Jahr 2000 und ist absolut fest. Im Rasen habe ich es so abgesenkt, dass ich mit dem
Rasenmäher einfach darüber fahren kann.
Einen negativen Einfluss hat das Weglassen des Unterbaues und der Drainage doch. Immer im Frühjahr, wenn der Boden auftaut,
wird der Untergrund weich. Durch die noch gefrorenen tieferen Schichten kann das Schmelzwasser nicht versickern und weicht die
oberen Schichten extrem auf. Eine Belastung der Gleise in dieser Situation würde ein 'Wegschwimmen' zur Folge haben und in der
Folge gibt es eine schiefe Berg- und Talbahn. Als Abhilfe muss ein aufwändiger Unterbau mit flacher Drainage erfolgen oder
- was viel einfacher ist und von mir bevorzugt wird - in diesen wenigen Tagen wird das Gleis einfach nicht belastet!
Die Steckenführung
Am Anfang war ein Kreis... Natürlich musste auch ich klein beginnen, die Bahnanlage
kostet schließlich Geld und Zeit. Mein erster
Kreis (der heutige hintere Kreis) hatte einen Umfang von ca. 80 m. Eine eingleisige Zufahrt führte von dort zur Remise.
Doch bald war ich mit der Streckenlänge nicht mehr zufrieden. Der Garten ist doch viel größer! Schrittweise erweiterte ich
die Strecke um einen großen Kreis. Nun beträgt die Streckenlänge ca. 190 m und es sind Überholfahrten möglich. Überholfahrten? -
dazu musste doch die Weiche problemlos ohne Anhalten und ohne Absteigen stellbar sein! Das Prinzip des elektrischen
Weichenantriebes mit einer Excenterscheibe habe ich in der Zeitschrift 'Gartenbahnen' gefunden, die Detailkonstuktion
ist mein Werk. Nun fehlte zur Komplettierung des Antriebes nur noch die Weichenlaterne, doch
auch da ist was
entstanden... (siehe
Abschnitt Zubehör). Die Bahnanlage passt sich sehr gut in das Gelände ein, so dass ein
abwechslungsreicher Betrieb gesichert ist. Details sind im Geländeplan enthalten.
Seitdem ich über mehrere Lokomotiven verfüge, kommt es oft zu Stau auf der
Strecke. Somit wurde neben dem kleinen Kreis zusätzlich noch ein weiteres
Überholgleis erforderlich. Dort kann nun z.B. die Dampflokomotive in Ruhe
versorgt werden, währenddessen die E77 und der ET188 521 munter vorbei fahren.
Die Remise
Wer hat schon auf seinem Grundstück einen Lokschuppen? Also war seinerzeit ein Neubau nötig. Bescheiden, wie der Anfang war,
wurde für zwei Standplätze geplant, das sollte reichen.
In der Remise ist die zentrale Stromversorgung für das Anheizgebläse und für die elektrisch betriebenen Komponenten
(Weiche, Signal, Schranke) untergebracht. Eine Grube erleichtert das Ausschlacken der Dampflokomotiven. Ein kleines Lager für
Ersatzteile und Verbrauchsmaterial (Heißdampföl) und Betriebsmittel (aufbereitetes Wasser, Kohle) vervollständigt die Remise.
Doch die Remise war bald gefüllt. Der Mitfahrwagen stand auf einem Gleis, die BR 89 mit Bedienwagen auf dem anderen Gleis. Als
der Wunsch nach einer stärkeren Lok, der BR 24, aufkam, war klar - die Remise ist zu klein. Ein Gebäudeumbau kommt natürlich
nicht in Frage, also wird zusammengerückt. Heute sind drei Gleise vorhanden, so
dass BR 89, BR 24, der Bedienwagen, der
Mitfahrwagen und der Güterwagen Platz fanden. Mehr ging nun wirklich nicht rein.
Die BR 89 mit Bedienwagen ist zwar gen Mainz gefahren, aber der frei gewordene
Platz wird durch den Triebwagen ET188 521 und die E-Lok E 77 belegt. Wenn ich in ferner Zukunft meinen Traum
nach einem richtig langen Zug mit diversen Wagenmaterial verwirkliche, bleibt nur eine Aufgabentrennung: Die derzeitige
Remise bleibt das BW, beherbergt also die Maschinen.
Eine neuer Wagenschuppen musste dann zusätzlich an anderer Stelle entstehen. Inzwischen ist es geschafft: Im Januar 2008 konnte das Richtfest gefeiert werden. Inzwischen ist der Wagenschuppen einsatzbereit.
Das Ladegleis
Die
Fahrzeuge, insbesondere die Lokomotiven, haben ein beträchtliches Gewicht. Wenn
Sie
zur regelmäßigen Wartung vom Gleis müssen, ist das ohne Helfer immer eine
Herausforderung. Deshalb gibt es nun ein Ladegleis, von welchem die Fahrzeuge
direkt auf einen Hubwagen gerollt werden können. Meine Bandscheibe sagt Danke.
Zur Anbindung dieses Gleises war aus Platzgründen der aufwändige Bau einer
Dreiwegeweiche erforderlich. Ich finde, sie ist gelungen.
Meine Pläne
Irgendwann beim gemütlichen Plausch (mit Bier) fiel auf, dass bisher nur der hintere Teil meines Grundstücks gartenbahnmäßig
genutzt wird. Da liegt doch nahe, die Strecke nach vorn zu erweitern. Weitere ca. 90 m Stecke könnten dazu kommen! Es sind
dabei nur so 'kleine Hindernisse' wie ein gepflasterter Hof mit Garagenzufahrt zu überwinden. Außerdem steht im Vorgarten
nur ein Wendekreis von 9 m Durchmesser zur Verfügung.
Die Idee ist geboren, die Planung läuft und irgendwann wird sie irgendwie auch realisiert. Wenn der Kurvenradius sich für
meine Maschinen doch als zu klein herausstellen sollte, dann wird vielleicht aus dem Wendekreis eine Drehscheibe...
Zusätzlich reizt mich eine kleine, aber wirkungsvolle Ergänzung. Ich möchte
zukünftig die Streckenführung durch ein Gleisdreieck vervollständigen (siehe
Gleisplan oben). Dann könnte ich die Fahrzeuge auch ohne Drehscheibe drehen. In
Verbindung mit der geplanten Strecke in den Vorgarten ergäbe sich dann auch ein
neuer, interessanter Rundkurs. Allerdings brauche ich dafür eine
Doppelkreuzungsweiche. Eine interessante Herausforderung...